Diskriminierung wegen Bart

Benjamin Barth pfeift keine EuroLeague Spiele - wegen seines Bartes. Wir erzählen die komplette Geschichte.

03.05.2022 | EuroLeague

Foto: DBB

Es gibt Geschichten, die alleine schon wegen der beteiligten Personen absolut absurd anmuten: Benjamin Barth – ja, mit TH – darf aufgrund seines Bartes – ohne TH – keine EuroLeague Spiele pfeifen.

Benjamin Barth ist Opfer von Diskriminierung durch die EuroLeague geworden, anders kann man es nicht bezeichnen. Barth wurde von Richard Stokes, dem Schiedsrichter-Chef der EuroLeague, Anfang Oktober 2021 gefragt, ob er ein EuroLeague Spiel pfeifen würde. Barth sagte zu, nur um in einem Telefonat mit Stokes dann erklärt zu bekommen, dass er sich dafür rasieren müsste, weil „Headcoaches und Sportdirektoren Bärte nicht mögen“. Barth nimmt seinen Bart nicht ab und pfeift keine EuroLeague Spiele.

Bart wendet sich an die „Union of Euroleague Basketball Officials“, eine Interessenvertretung für Schiedsrichter und Offizielle, das Ergebnis: Bart erfährt, dass in der Vergangenheit andere Schiedsrichter tatsächlich dem Druck nachgegeben haben, um die lukrativen EuroLeague Spiele pfeifen zu können – auch gibt die Interessenvertretung ihm zu verstehen, dass er seinen Standpunkt doch überdenken solle – tut Barth aber nicht und droht der EuroLeague mit Veröffentlichung der Geschichte – da er eh keine Spielansetzungen bekommt und wirtschaftlich nicht vom Pfeifen abhängig ist, hat er nichts zu verlieren.

Erst als Barth damit droht, die Geschichte öffentlich zu machen, reagiert die EuroLeague und entschuldigt sich und bittet um ein Treffen zwischen Schiedsrichter-Chef Stokes und Barth – laut Barth wird es zu diesem Treffen nicht kommen, für ihn ist das Thema EuroLeague erledigt und ihm war es wichtiger die Geschichte öffentlich zu machen.